Mittwoch, 6. März 2013

Wenn das Blut auf der Straße fließt...

Genau wie letzten Mai, wo ich dank Limit-Kauforder ein paar Aktien zum Tiefstpreis erhalten habe, wäre jetzt gerade wieder ein günstiger Einstieg möglich - Egal ob echte Metalle oder Rohstoffaktien. Für diejenigen, die in den letzten Monaten durchgehalten haben, war es eine schwere Zeit - auch ich habe wieder ein paar rote Zahlen produziert. Doch ich erinnere gerne an den Crash vor einigen Jahren, den ich dank starker Nerven zu meinem größten Investmenterfolg gemacht habe - damals folgte auf den Absturz der Aktie 'Sabina Gold&Silber runter auf rund 25 Cent eine Erholung bis 5€ , deren beiden Punkte ich damals nahezu exakt erwischte.  Konkrete Kaufempfehlungen gebe ich euch heute allerdings nicht an die Hand. Probleme sind derzeit die politisch unstabilen Gegenden - selbst in Griechenland wurde eine Goldmine ausgebrannt. Auch die niedrigen Verkaufserlöse bei den Edelmetallen trüben das Geschäft. Wer breit aufgestellt sein will, nimmt einen Fonds wie den GDXJ, der jetzt auch in Deutschland handelbar ist (getestet mit Ing Diba). In wenigen Wochen sollte mein praktisches Bilanzanalyse-Werkzeug online sein, wo man Minen ganz einfach vergleichen kann. Dargestellt werden auch die echten Herstellungskosten, die von den Unternehmen eher verschleiert werden. Die oft genannten "Cash costs" decken nämlich nicht das Chef-Gehalt etc. Seid auf jeden Fall gespannt!
Dieser Blog wird aufgrund von Beruf und Hobbies derzeit kaum noch geplfegt. Interessant zu lesen sind aber auch weiterhin die zeitlosen Artikel im Archiv.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Buy the dips - Goldminen im Ausverkauf

Nachdem der Großteil meines Aktien-Portfolios in den letzten Wochen in tiefrote Zahlen gerutscht ist, möchte ich einen kurzen Zwischenbericht geben, da der große Minenindex HUI gerade zu drehen scheint. Ob das der Wendepunkt ist oder nur eine kurze Erholung, kann ich jetzt natürlich auch noch nicht voraussagen, doch ich persönlich habe im Sektor nochmal aufgestockt und halte weiter Ausschau nach aussichtsreichen Firmen.

So hat z.B. der angehende Junior-Producer Keegan Resources (Projekte in Ghana) einen Börsenwert von ca. 220 Mio $, hält allerdings Cash-Reserven von rund 200 Mio $.
Auch der malaysische Goldproduzent Monument Mining ist derzeit zum Barkassenpeis zu haben. Das Geld wird voraussichtlich zum Erwerb eines neuen Projekts aufgewandt - doch es kommt aufgrund der niedrigen Produktionskosten nicht nur ständig Geld herein, sondern die Produktion soll sogar noch weitaus mehr gesteigert werden. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist hier phänomenal.
Wer auf etabliertere Werte setzen möchte, kann auch zu heruntergeprügelten Kolossen wie Goldcorp greifen, die in der Welt stark verteilt operieren, viele neue Minen in Planung haben und zu mittleren dreistelligen Dollar-Beträgen abbauen. Allerdings hat Goldcorp nur 5% des Börsenwerts in seiner Kasse. Ich habe heute Morgen zu 17,5 Cent den Optionsschein DE000GT0F563 gekauft, um einen dreifachen Hebel zu erzielen.

Einigen Exploratons- und Produktionsfirmen würde ich heute allerdings keine so gute Note mehr geben wie vor rund einem Jahr. So sind die Firmen Alcyone und Lexam VG etwas in die Krise geraten. Daher bin ich nun in der etwas größeren Firma Alamos Gold investiert. Für aussichtsreich halte ich ebenso die jungen Silberproduzenten  Aurcana und Great Panther. Wer auf die Zukunft spekuliert, kann auch Tahoe ins Depot legen, die derzeit schuldenfrei sind und 2014 mit der Produktion von Silber beginnen möchten. Die größten Gewinne sind meiner Meinung nach nämlich beim Kauf potenzieller Produzenten drin, doch viele Unternehmen gehen auf dem Weg dahin pleite.

Unterm Strich sind die Explorer und Minen nicht mehr so günstig wie 2009, doch im Verhältnis zur Goldpreisentwicklung gesehen sind sie derzeit wieder fast genauso überverkauft. Wer hier mutig ist, kann im Falle einer andauernden Rohstoffhausse ordentlich absahnen.

Update vom 13.05.2012: Ein günstig bewerteter mittelschwerer Goldproduzent (ca. 1 Mrd. $ Market Cap) ist derzeit Resolute Mining. Die Firma ist schuldenfrei und ungehedgt und betreibt 3 Minen in Australien und Afrika. Verläuft alles nach Plan, hat die Firma ein geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca 4, was sehr niedrig ist. Der Kurs verläuft etwas stabiler als bei vielen anderen Firmen. Zu beachten ist das politische Risiko in Mali, ansonsten handelt es sich um ein solides Unternehmen
Der Börsenbrief Goldreport empfiehlt für risikofreudige Anleger den Explorer CRUCIBLE GOLD, das  mit rund 4 Millionen $ Börsenwert und 2,5 Millionen $ in der Kasse noch ganz am Anfang steht, mit einem erfahren Management an der Golfküste aber angeblich viele Chancen hat. Negativ zu sehen ist, dass das Geld für die Exploration ca. Ende des Jahres ausgehen sollte, was eine Verwässerung der Aktien zur Folge hätte.
Für die Produzenten von Kali (Potash/Dünger) spricht die Diversifikation des Portfolios in Richtung nützlicher und gefragter Ressourcen. South Boulder Mines befindet sich auf dem besten Weg zum Open-Pit-Produzenten in Eritrea und engagiert sich mit Gold/Nickel Exploration auch in Australien. Die Potash-Produktion soll 2016 anlaufen. Mit 20 Millionen $ liquiden Mitteln ist die Firma vernünftig ausgerüstet. Die Market Cap von derzeit 80Mio $ ist 80% unter Höchststand (der Kurs stieg damals 12000% an) und damit zur Zeit wieder günstig bewertet. Immerhin entspricht das jährliche Potash-Produktionsziel in Höhe von 1 Mio Tonnen einem sechstel der deutschen K+S, die tausend Meter tiefer graben müssen und eine 100x größere Market Cap haben.

Man verzeihe mir  das Fehlen von Bildern und die fundierte Belegung meiner Tipps. Manchmal ist eher schnelles Handeln gefragt. Ich möchte auch diesmal darauf hinweisen, dass die erwähnten Aktien mit Risiko verbunden sind und nur das Geld investiert werden sollte, auf das man notfalls auch verzichten könnte  - falls doch noch eine massive Deflation kommt. Die ultimativen "Tipps" kann auch ich nicht geben, wenn das Marktumfeld schlecht ist. Andererseits können in einer allgemeinen Boomzeit auch Pleitekandidaten wahnsinnig im Preis steigen. Jeder ist für seine Entscheidungen selbst verantwortlich. Zuletzt muss man auch noch den Ausstieg aus Aktien auf dem Schirm haben - so habe ich z.B. keine Nachricht zum Verkauf des Optionsscheins vom Januar geschrieben. 

Freitag, 6. Januar 2012

Gold und Silber - Eine Einschätzung zum Start ins Jahr 2012

Obwohl vorübergehende Preiseinbrüche keine Überraschung für einen langfristigen Investor darstellen, möchte ich mal einen kurzen Ausblick auf die kommenden Monate geben.

Manche meinen zwar spöttisch, der Kursverlauf ähnle schon jetzt dem einer Blase:
Was wohl an der Wahl der Skala liegt. Denn man kann die Kurve auch so fortzeichnen - hierbei fällt auf, dass zum Ende eines Bullenmarkts immer die größten Gewinne gemacht werden:
[1]
Als Gold Mitte des Jahres auf einigen Magazin-Titelseiten als Allheilmittel angepriesen wurde, ging es nur noch abwärts.  Doch nachdem Elli aus dem Gelben Forum den Preiseinbruch der letzten Monate wieder perfekt vorausgesagt hat und das Ende der Fahnenstange laut ihm noch lange nicht erreicht ist, soll es nun wieder nach oben gehen (~3000$ noch 2012?):
[1]


Dafür spricht auch, dass das Verhältnis zwischen Edelmetallen und Aktien bisher recht planmäßig verläuft:
 [3]

Und das, obwohl manche auch bei Aktienindizes einen starken Anstieg erwarten, was für eine sogenannte Katastrophenhausse voller Inflation spricht:
[2]

Auch das Verhältnis zwischen Gold und Silber sieht nach der Charttechnik für die kommenden Monate sehr positiv für Silber aus - konkret bedeutet dies, dass Silber im Preis schneller ansteigen sollte als Gold. Ich kann mich natürlich auch täuschen. Der Investor trägt wie immer das Risiko, hat dafür auch Gewinnchancen.
[4]

Und auch auf Hartgeld.com trommeln die Insider wieder für steigende Kurse. Hauptgrund sind vor allem wieder die Papiermärkte, die über den Preis des echten Goldes entscheiden. Besonders nach der MF-Global-Pleite, wo Versprechungen nicht eingelöst wurden, meiden die Profis nun eher solche Papierbörsen.  Die zittrigen Hände sind zudem aus dem Markt geschüttelt, die Kreditspekulanten vertrieben. Dementsprechend blicke ich auf ein Kracher-Jahr 2012. Bereits begonnen habe ich dies mit Call-Optionsscheinen, die ich vor einer Woche gekauft habe, um das Papier-Depot ein bisschen aufzubessern. Für kurzfristige Spekulationen bietet sich z.B. DE000BN56J14 an - der geht nur ein halbes Jahr und man gewinnt massiv, wenn Gold dann die 1900 Dollar überschreitet. Bis dahin nimmt man aber auch etwa das 8-fache des prozentualen Preisanstiegs mit.
Auch Aktien wie Focus Minerals oder Aurcana könnte ich zu diesem Moment empfehlen. Die Liste ist unvollständig, die Möglichkeiten vielfältig. Zuerst sollte man natürlich sein physisches Depot füllen und erst dann an den Börsen spielen. Am besten zur Absicherung einen Stop-Loss setzen. 

Quellen:
[1] http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=228778
[2] http://gold-silber-daytrading.blogspot.com/2012/01/gold-silber-das-ende-der-langjahrigen.html
[3] http://www.dasgelbeforum.de.org/mix_entry.php?id=239115#p239115
[4] http://hartgeld-forum.de/forum/viewtopic.php?p=77740#77740

Freitag, 4. November 2011

Fotos von der Edelmetallmesse München

 Hier der zweite Schwung an Bildern. > Zum 1. Bericht

Der Stand von ProAurum

Emporium Hamburg

Der Tisch ist reichlich gedeckt


Geiger mit einem sehr düsteren Stand - das genaue Gegenteil zu Coininvestdirect

Die neuen Barren zum Abbrechen


Viele verschiedene Goldmünzen bei Künker

Erster Bericht von der Edelmetallmesse München 2011

Ich sitze gerade im Vortrag von Eric Sprott, der wieder sehr interessantes zu erzählen hat. Es geht hauptsächlich um das Leverage der Banken, außerdem um sein Lieblingsthema, die Knappheit im physischen Goldmarkt.Wirklich Neues erzählt er natürlich auch nicht, doch ich fand es dennoch lohnenswert. Sein Fazit: "Go shopping!"

Die günstigen Angebote halten sich in Grenzen:
1Oz 99999 Maple Leaf 1350€ bei Coininvestdirect
1/10 Oz Gold diverse 132€ bei Künker
1/4 Oz Gold diverse alte Kangaroos 328€ bei Künker
1Oz Silbermünzen für 28€ von First Majestic, bei Coininvestdirect ein paar Cent drüber
10Oz Silbermünzen 290€ bei Geiger Edelmetalle
Kilo-Münzen 920€ bei Emporium Hamburg und Heubach Edelmetalle
Kilo-Barren 910€ bei Heubach Edelmetalle
1Oz Gold kaum unter 1330€ zu haben


Eric Sprott

Sprott über Gold und Silber Fundamentals

Zahlreiche Händler sind vertreten

Preise bei ProAurum

Sämtliche Ware und Preise von Coininvestdirect.com




Bis später
euer Sören

Update:  >> der 2. Schwung Bilder ist in einem weiteren Artikel online <<

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Buch "Gegengift" ausverkauft (+ Video der Buchvorstellung)


Bereits zur Vorstellung war das neue Buch "Gegengift" ausverkauft. Es ist daher bei sämtlichen Händlern nicht mehr sofort lieferbar. Selbst der Autor hatte nicht mehr genug Exemplare am Tage der Gegengift-Veröffentlichung, an dem auch eine große Mottoparty in Wien stattfand. Dort hat er eine Ansprache zum Buch gehalten und einige Zeilen daraus vorgelesen. Wie immer nahm der Investment-Punk kein Blatt vor den Mund. Das Video gibt's mal wieder exklusiv auf Investment-Trends. Wer danach Lust auf das Buch hat, kann schon jetzt vorbestellen und bekommt es dann schnellstens geliefert, sobald Nachschub produziert ist. 


Eine unkonventienelle Rede 
Das neue Buch schlägt ein wie eine Bombe
Die Dekoration der Party war genau passend zum Titel

Auch wenn ich ohne Buch nach Hause gegangen bin - klasse Party! 

Mittwoch, 12. Oktober 2011

"Europa stiehlt euch die Zukunft" - Interview mit Gerald Hörhan


Interview im Englischen Garten München
Das Buch "Warum ihr schuftet und wir reich werden" wurde lange Zeit kontrovers diskutiert. Jetzt veröffentlicht Gerald Hörhan die Fortsetzung "Gegengift". Worum es in dem neuen Buch geht, erklärt der Investment-Punk in diesem Interview. Außerdem beantwortet er noch einige Leserfragen zum Thema Immobilien und Co.



Gerald, was treibt dich nach München?
Ich bin bei der 10-Jahres-Feier eines Fonds gewesen, mit dem wir [von Pallas Capital] eng zusammen arbeiten. Außerdem ist München eine schöne Stadt und wir wollen hier geschäftlich expandieren, also habe ich mich entschlossen, ein paar Tage in München zu verbringen.
Du bist ja selbstständig, das heißt du planst deinen Tagesablauf selber. Du kannst hin, wohin du willst und wann du willst?
Im Großen und Ganzen ja. Natürlich sind mir verschiedene Termine vorgegeben, wenn es wichtige Dinge wie Aufsichtsratssitzungen gibt oder wichtige Deadlines bei Transaktionen. Die muss ich natürlich einhalten. Manche kann ich aber auch mitbestimmen und ansonsten kann ich mir tatsächlich die Zeit so einteilen, wie ich will. Da ich sehr viel zu tun habe und mehrere Firmen besitze, muss ich meine Zeit oft schon im Voraus gut planen, vor allem mit den vielen Reisen. Ich bin 50% des Jahres auf Achse.
Eigentlich hättest du deine Autorentätigkeit doch gar nicht nötig. Was bezweckst du damit?

Meine Mission ist, den Leuten aufzuzeigen, dass es einen anderen Weg gibt als den der wirtschaftlichen Verdummung und den des Sklavendienstes für seine Schulden. Vor allem meine und die jüngere Generation wird für die vielen Schulden und den ganzen Blödsinn, der jetzt in Europa geschieht, bezahlen müssen. Die meisten Leute werden dadurch verarmen und vor allem die Mittelschicht wird kleiner werden. Es gibt aber auch einen anderen Weg. Wenn man sich wirtschaftlich bildet, unternehmerisch denkt und im Bereich Finanzen, Geld und Wirtschaft auskennt, dann kann man zu den Gewinnern gehören. Es wird am Ende 90% Verlierer geben und ich zeige, wie man zu den 10% der Gewinner gehören kann.
Dein Buch ist schon einige Zeit auf dem Markt und wurde oft verkauft, doch viele Leute haben sich eher auf den Schlips getreten gefühlt, als daraus zu lernen. Würdest du das Buch als Erfolg verbuchen? Hast du deine Mission erreicht?
Meiner Meinung nach ja. Um eine Message rüberzubringen muss man provozieren. Es ist klar, dass nicht jeder damit einverstanden ist. Viele werden die Lektionen nicht umsetzen, aber wenn es ein paar umsetzen, hat es schon etwas gebracht. Ich habe sehr viele Zuschriften auf Facebook, Xing und per Email bekommen, wo die Leute gesagt haben: „Tolles Buch, du hast mir geholfen!“.
Mit Rolex und Sonnenbrille – Gerald
Hörhan lebt seinen eigenen Stil
Ein Freund meinte neulich zu mir, das Buch sei nicht zu Ende gedacht - materieller Wohlstand kann doch nicht alles sein. Wenn man deinen Lebenslauf ansieht, könnte man meinen, du hättest gar keine Freizeit.


Freizeit habe ich schon. Jeder weiß, dass ich gerne Party mache, zu Musikfestivals fahre, Sportautos fahre und dass ich gerne Ski fahre. Natürlich ist materieller Wohlstand nicht alles - nur wenn man im Schuldendienst versklavt ist, jeden Tag einen Job macht, der einem keinen Spaß macht und am Ende damit nichts verdient, dann kann das nicht die Ideallösung sein. So leben aber 90% der Leute. Eine klare Mission, die ich habe, ist Freiheit. Freiheit hat in gewissem Grad auch damit zu tun, dass man finanziell unabhängig ist. Es ist keine angenehme Situation, wenn man Angst haben muss, dass der Kuckuck kommt, weil man seine Schulden nicht mehr tilgen kann und man seinem Chef jeden Tag in den Arsch kriechen muss, damit man seinen Job behält, den man gar nicht mag.
Das heißt du bist glücklich, dass du es so gemacht, wie du es gemacht hast und hast letztlich eine innere Zufriedenheit gefunden?
Ja, denn das was ich tue macht mir Spaß. Es ist sicherlich so, dass die Tätigkeit, die ich mache - also Unternehmen aufzubauen, bei Unternehmensfinanzierungen zu beraten, Firmen verkaufen und ähnliches - ein spannendes Geschäftsfeld ist. Ich lerne dabei nicht nur sehr interessante Leute kennen, sondern kann vielen meiner Kunden Wert stiften und das macht mir auch viel Spaß. Durch finanzielle Unabhängigkeit kann ich mein Leben in verschiedenen Bereichen angenehmer gestalten, was aber nicht heißt, dass ich unendlichen Luxus propagiere. Der Luxus führt oft zum Gegenteil, dass Leute unglücklich sind, den Fokus für ihre Geschäfte verlieren und sich so hoch verschulden. Es kommt immer darauf an, wie man mit seinem Geld umgeht. Wenn man nicht weiß, wie man damit umgeht, wird das zu Unfreiheit und negativen Entwicklungen führen. Umgekehrt kann man auch gutes damit tun und sich frei fühlen.  
Wo ist der Punkt, wo man gar ganz aufhören sollte, sich um neues Einkommen zu kümmern?
Grundsätzlich muss man gar nicht aufhören, vor allem wenn Arbeit einem Spaß macht. Ich habe nicht vor, meine Tätigkeit zu beenden. Sobald man ungefähr das 25-Fache seiner jährlichen Lebenshaltungskosten hat und das Vermögen vernünftig investiert, ist der Vorteil, dass man nicht mehr gezwungen ist zu arbeiten. Dann muss man nicht jeden Job und jedes Geschäft machen, sondern kann selektieren, was das ganze schon wesentlich angenehmer und einfacher macht.
Also nimmt nicht irgendwann die Gier überhand. Man will mehr, mehr, mehr?
Sie kann überhand nehmen, doch das ist eine Frage der Disziplin. Gier und Verschwendungssucht sind aus gutem Grund Todsünden. Beides führt meistens dazu, dass man sehr viel Geld verliert.  
Wieso sollte Gier dazu führen, dass man Geld verliert?
Weil man dann irrationale Entscheidungen trifft. Einfaches Beispiel: Ein ganz schlechtes System um an der Börse zu investieren ist besser als gar kein System. Wenn man gar kein System hat, wird man nur von Gier und Angst getrieben. Das führt immer dazu, dass man Fehler macht - etwa dann verkauft, wenn es billig ist und dann kauft, wenn es teuer ist. Also genau das umgekehrte von dem, was man tun sollte. Das ist eine menschliche Emotion. Wenn du dann auch noch Dinge auf Pump kaufst, die täglich oder stündlich bewertet werden, wird die Bank die Kredite zum ungünstigsten Zeitpunkt fällig stellen. Durch einen solchen Zwangsverkauf zum niedrigsten Kurs verliert man unterm Strich alles.
Möchtest du denn anderweitig aktiv werden, wenn du alles erreicht hast - zum Beispiel soziale Projekte?
Vielleicht. Woran ich durchaus Interesse hab ist, dass ich vielleicht mal eine Schule oder Universität gründe. Das würde mir Spaß machen. Vielleicht sogar meinen Schulkonzern – wobei ich das durchaus als profitgetriebene Aktivität sehe. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland ist das Schul- und Ausbildungssystem kaputt. Es wird von Lehrern, Gewerkschaftern, Bürokraten und ähnlichen Leuten erpresst und zerstört. Möglicherweise wird der Staat, so wie es bei Krankenhäusern, Pflegeheimen und Gefängnissen in einigen Ländern bereits der Fall ist, das Schulsystem an private Betreiber outsourcen, die das dann besser, effizienter und kostengünstiger machen.
Das klingt auf jeden Fall sehr interessant. Jetzt möchte ich eher zum praktischen Teil kommen. Einer meiner Leser hat sich gefragt, ob du Immobilien immer noch für die richtige Strategie hältst?
Grundsätzlich ja, wenn man sich auskennt. Es ist sicherlich so, dass in den letzten zwei bis drei Jahren in Deutschland die Preise gestiegen sind aber der deutsche Immobilienmarkt bietet zumindest jetzt noch interessante Investitionsmöglichkeiten. Außerdem sind Immobilien auch immer eine gewisse Absicherung gegen Inflation und gehören in jedes Portfolio hinein. Wenn natürlich die Preise weiter stark steigen kann sich natürlich auch hier eine Blase bilden, wie das in anderen Ländern geschehen ist. Doch da das jetzige Zinsniveau sehr niedrig ist, kann man noch gute Deals finden. Sicherlich ist es ist nicht mehr so leicht und so attraktiv wie vor 3-4 Jahren. 
Es ist noch die Frage bei meinen Lesern aufgetaucht, ob du neben der Anlageklasse Immobilien auch  Edelmetalle als lukrativ siehst.
Auch Edelmetalle sind sicherlich eine Anlageklasse. Gold und Silberbarren haben den Vorteil, dass man sie in Krisenzeiten mitnehmen kann. Das haben einige Diktatoren gezeigt, die ihre Paläste zurücklassen mussten aber das Gold ins Flugzeug geladen und gestohlen haben. Man sollte es allerdings nicht blindlinks kaufen. Die Metalle notieren in Dollar, das heißt, man hat ein Fremdwährungsrisiko. Und da der Dollar sehr inflationär ist, besteht die Gefahr, dass man mit Edelmetall etwas gewinnt aber im Dollar verliert. Außerdem bringt Edelmetall keinen laufenden Ertrag - im Gegensatz zu Immobilien, Firmenbeteiligungen und manchen Aktien. Edelmetall hat nur Lagerungs- und Versicherungskosten..
Wie siehst du die Entwicklung der Immobilienmärkte und der Edelmetalle auf Sicht der nächsten 1-3 Jahre?
Ich bin kein Hellseher, sonst wäre ich vermutlich Milliardär. Solange die Zinsen so niedrig bleiben werden vermutlich die Immobilienmärkte weiter stabil bleiben oder sogar anziehen weil die Leute Angst vor Inflation haben, die zum Teil auch berechtigt ist. Sollten die Zinsen stark steigen, kann der Immobilienmarkt eine Korrektur erleben, weil die Investitionen dann nicht mehr so attraktiv sind. Und bei Edelmetallen haben wir gesehen, dass diese mitten in Krisenzeiten durch Spekulation in die Höhe getrieben werden und danach wieder absinken. Es geht nicht darum, dass man die Zukunft voraussieht, sondern man muss sehen, wo man ein attraktives Geschäft machen kann. Man kann meisten dort im Verhältnis zum Risiko einen überdurchschnittlichen Ertrag erzielen, wo man sich am besten auskennt und wo man Dinge sieht, die andere nicht sehen.
Hältst du Gold und Silber für echtes Geld? Hast du einen persönlichen Favoriten?
Im Prinzip ist es egal. Rohstoffe haben wie gesagt den Vorteil, dass man sie physisch im Besitz mitnehmen kann und dass sie einigermaßen inflationsresistent sind. Ob es eine Ersatzwährung ist? Es gibt viele Ersatzwährungen. Tatsache ist, dass man Gold vermutlich in Krisenzeiten genauso wie eine Innenstadtwohnung, eine Rolex Uhr oder ein Mercedes Automobil zu Geld machen kann. Wie viel man dann dafür bekommt kann man nicht vorhersehen. Aber wenn es richtige Krisen gibt, kann man mit Staatsanleihen und Banknoten die Wand tapezieren oder sie als Brennmaterial für seinen Kamin verwenden.
Du hast den Credit Crunch angesprochen. Da werden Kredite ja so rar, dass immobilienpreise eher in den Keller rauschen müssten, also eine eiskalte Deflation. Den Politikern würde ich eher zutrauen, dass sie ungeniert mit einer Hyperinflation die Währungen zerstören. Wie sieht denn dein derzeitiges Szenario aus? Wo steuern wir hin?  
Das ideale Szenario wäre, dass sich die Staaten durch eine moderate bis mittlere Inflation entschulden. Das wäre etwa 5 bis 12% pro Jahr. Man darf auch nicht vergessen, dass es das schon oft gegeben hat. Ende der 70er Jahre gab es weit über 10% Inflation, genau wie zur deutschen Einheit, als es substanzielle Inflationsraten gab, das ist noch gar nicht so lange her. Ob es wieder eintritt wird die Zukunft weisen aber das wäre die Idealvorstellung, wie man das Problem am elegantesten lösen könnte, was vermutlich auch passieren wird, weil es das wenigste politische Chaos verursacht. Wenn Banken und Währungen zusammenbrechen gibt es eine Revolution und die Leute brennen alles nieder. Es kann auch sein, dass es eine Deflation gibt, die alles abwürgt wie in Japan. Es kann auch sein, dass die Inflation wesentlich stärker wird, es können sogar Staaten zusammenbrechen. Sicher wissen wird man es nie.
Es gibt ja noch viele andere Szenarien wie hohe Arbeitslosigkeit, gierige Finanzämter und politische Umschwünge. Möchtest du dazu noch was sagen?
Es ist sicherlich der Fall, dass die Staaten je nach politischer Entwicklung die Bürger über Steuern ausrauben, was aber auch dazu führt, dass die Wirtschaft zerstört wird. Es ist auch nicht ungefährlich, wenn man an der Steuerschraube zu stark dreht. Dennoch kann man in jeder Krise ein gutes Geschäft machen und Geld verdienen, wenn man die Nerven nicht wegschmeißt und in Angst gebannt vor dem Fernseher sitzt. Bei jeder Revolution haben immer einige Leute ein riesen Geschäft gemacht, gerade wenn Systeme zusammengebrochen sind.
Wie sicherst du denn eigentlich deine fremdfinanzierten Investments ab?
Das sind mehrere einfache Punkte. Erstens habe ich ausreichend Barmittel als Reserve, falls mit der Immobilie etwas nicht in Ordnung ist. Zweitens habe ich Kredite, wo die Mieteinnahmen deutlich höher sind als die Kreditraten, d.h. ich habe ein Sicherheitspolster. Dass alle Mieter plötzlich nicht mehr zahlen glaube ich einfach nicht. Ich habe keine Spekulationskredite, wo ich nur darauf spekuliere, dass es mehr wert wird.. Der nächste Punkt ist, dass ich Fixzinsen habe, sodass ich bei steigendem Zinsniveau abgesichert bin. Wir tilgen die Kredite außerdem rasch, da ich der Meinung bin, dass man Schulden auch bezahlen muss. Es ist also nicht so, dass wir ein Schuldenlevel halten. Die meisten Leute machen den Fehler, dass sie Kredite zur puren Spekulation verwenden, was auch die Investmentbanken gemacht haben - und das noch wesentlich höher geleveraged. Sie nehmen Kredite für Konsum wie Eigenheime auf, was gefährlich ist, weil dem keine laufenden Einnahmen gegenüberstehen. Wenn etwas schief geht, muss man dann die Kreditraten bezahlen, hat aber keine Einnahmen um sie zu bezahlen. Bei Cash-Flow-basierten Dingen wird außerdem durch die Tilgung die Sicherungsanforderung niedriger. Immobilien werden zudem nicht tagtäglich bewertet. Um also die Nachschusspflicht auszuschließen, muss man schauen, dass man keine Bullshit-Immobilien hat. Selbst in der Krise sind Innenstadtimmobilien immer solide im Wert geblieben - die Leute müssen ja irgendwo leben.
Hast du zur Zeit generelle Anlageempfehlungen?
Ich sage mal so: Wichtig ist, dass man sich Gedanken zu den Investments macht. Man muss verstehen, wie man investiert, man muss Risikoverständnis haben und man muss die Grundregeln von Rechnungswesen und Bilanzierung kennen. Mit diesen Basisfaktoren kann man in fast jedem Markt überdurchschnittliche Performance erzielen. Die meisten Leute wollen immer nur Investment-Tipps und keine Arbeit reinstecken, doch man muss selbst lernen, warum man in etwas investiert oder warum nicht. Man kann auch Geld verlieren, wenn man in einen guten Fonds investiert, falls man zur falschen Zeit ein und aussteigt. Wenn ich von Leuten nach Tipps gefragt werde, dann sage ich, sie sollen ins Kasino gehen. Ich bin lieber derjenige, der das Kasino besitzt. Da verdient man langfristig mehr Geld.
Sehr clever. Ich kenne auch welche, die den Spieß einfach umgedreht haben – etwa eine Zeitarbeitsfirma zu gründen, anstatt dort weiter angestellt zu sein. Doch wenn ich mir nun vorgenommen habe, etwas zu unternehmen, wo fange ich an? Immobilien sind ja schon eine etwas größere Nummer.
Wenn man vernünftig investieren will, braucht man 20.000€.  Damit kann man eine kleine Wohnung anzahlen, ein diversifiziertes Aktienportfolio aufbauen oder sich an einer kleinen Firma beteiligen. Wenn jemand nicht in der Lage ist, diese 20.000€ anzusparen, sollte man nochmal überdenken, ob man in der heutigen Wirtschaft zu den Gewinnern oder verlieren zählen will.
Was ist zu tun, wenn ich mich als kleiner Mann absichern möchte? Hast du Zweckgesellschaften für solche Geschäfte gegründet, damit du nicht dein ganzes Privatvermögen aufs Spiel setzt?  
Zweckgesellschaften kosten Geld. Natürlich kann man das in diversen Fällen machen, etwa bei Firmenbeteiligungen, denn dort wären Personengesellschaften in der Tat potenziell sehr heikel. Wenn man sich ein Aktienportfolio oder eine Wohnung kauft und die Bank eine persönliche Haftung möchte braucht man keine Zweckgesellschaft.
Ich denke speziell an den Worst Case
Ja, aber das wird nur bei übermäßig hohem Leverage zum Problem, etwa wenn ich CFDs mit Hebel 20 handle. Wenn ich nur mit 20.000€ Aktien kaufe, ist höchstens der Einsatz weg.
An wen kann ich mich wenden, wenn doch mal Fragen auftauchen?
Erst einmal ist es ratsam, Bücher zu diesem Thema zu lesen. Dann muss man sich einfach mal umschauen. So habe ich es auch gelernt. Ich habe mir Immobilien angeschaut, in die Zeitung geschaut, bei Immobilienscout gelesen, was eine Wohnung zur Miete oder zum Kauf kostet. Man sollte zu Fuß durch die Städte laufen – das hält einen auch fit. Je mehr man gesehen hat, umso mehr Erfahrung bekommt man. Man sieht, was sich vermieten lässt, wo es gefährlich wird, weil der Keller zusammenbricht und wo man sein schönes Auto nicht parken sollte, weil Drogenhandel in der Nacht stattfindet.
Und die Abwicklung der Vermietung? Wie kann man sich da unter die Arme greifen lassen, wenn man das Rad nicht neu erfinden möchte?
Man muss das Rad nicht neu erfinden. Bei 1-2 Wohnungen tut es eine einfache Zeitungsannonce. Man kann sich auch einen Makler nehmen, wenn man einen guten findet. Doch viele Dinge erledigt man am einfachsten selbst. Mit belanglosen Dingen beschäftigen sich die Leute ja auch sehr viel, etwa welche Art von Burnout sie haben. Wenn man viel Geld hat braucht man keinen Burnout. Die Leute beschäftigen sich mit Ying-Yang und Joga, doch wenn sie ihre Finanzen in Ordnung hätten, hätten sie die Hälfte ihrer Probleme nicht.
Wenn ich nun eine grandiose Idee für ein Unternehmen hätte, wo auch möglicherweise etwas mehr Kapital erforderlich ist. wer hilft einem weiter?
Etwas Geld muss man immer selbst aufbringen. Für die 1. Unternehmerische Tätigkeit sollte man Dinge wählen, die nicht zu kapitalintensiv sind. Wenn mein erstes Projekt eine Fabrik für 10Mio € ist, werde ich vermutlich scheitern. Es gibt aber auch Friends & Familiy, die sowohl Geld als auch Know-How haben, insbesondere im Bereich Vertrieb und Finanzen, wo die meisten Jungunternehmer scheitern. Oder auch im Bereich Recht, wenn man z.B. ein Patent braucht. Denjenigen beteiligt man an der Firma. Und es gibt gewisse Förderungsprogramme, z.B. von der KfW und anderen Institutionen, wo man Kapital bekommen kann.
Im Untertitel zu deinem neuen Buch sagst du „Europa stiehlt uns die Zukunft“. Was meinst du damit?
Die Rettungsschirme bringen die Strukturellen Probleme nicht in Ordnung. Europa wird verbürokratisiert, es werden neue Gesetze geschaffen, die niemand braucht. Dafür wird jemand bezahlen müssen. Die ältere Generation ist noch abgesichert mit Gewerkschaften und Arbeitsverträgen. Für meine Generation wird nichts über bleiben.
Wie wirst du in deinem neuen Buch darauf eingehen, was man tun kann?
Im Wesentlichen 2 Punkte: Erstens das Thema Karriere - wie man sie vernünftig plant und nicht wie eine Horde Schafe versucht, einen Angestelltenjob zu bekommen und zweitens die Basics des Investierens. Nachdem ich im 1. Buch schon die Finanzirrtümer der Mittelschicht genannt habe geht es nun darum, wie man sein Geld vermehrt, wenn man bereits etwas davon hat.
Gibt es die Möglichkeit, in ein anderes Land zu flüchten anstatt sich dem EU-wahnsinn zu beugen?
Das Problem ist, dass die industrialisierte Welt pleite ist. Es ist nicht nur die EU, Amerika ist ebenso in einer schwierigen Phase, auch Japan, England. In der EU ist wohl Deutschland das einzige Land, das noch vernünftig performt und vielleicht auch die Schweiz, Großherzogtum Luxemburg und Österreich international wettbewerbsfähig sind. Die meisten Länder sind das nicht. Natürlich bestehen bereits Wanderungswellen, etwa wandern viele Leute aus Irland, Spanien und Portugal aus. Die Möglichkeit besteht durchaus. Man muss aber beachten, dass man sich in einem fremden Land möglicherweise viel schwerer tut.
Du schreibst Bücher, doch die Frage ist, was liest du denn eigentlich gerne?
Das neue Buch
Das letzte Buch, das ich gelesen habe war „The Facebook Effect“ über Gründung, Aufbau und Auswirkung von Facebook - ein sehr interessantes Buch. Ich lese im Jahr sicherlich an die 30 Bücher zu den Themen Wirtschaft und Politik. Romane lese ich nicht. Ein etwas älteres Buch, das ich noch gelesen habe, ist: „When Genius Failed“. Darin ging es um Long Term Capital Management, der damals größte Hedgefonds. Das Buch zeigt auch Parallelen zur heutigen Finanzkrise.
Wann gibt’s dein neues Buch „Gegengift“ kaufen?
Am 15. Oktober geht’s los. Da gibt’s auch eine große Party in Wien.
Ich danke für das Gespräch. Viel Erfolg weiterhin.



Eine Vorbestellung ist schon jetzt auf Amazon möglich.

Freitag, 23. September 2011

Silberpreis-Absturz an der Börse und Knappheit physischer Ware

Wie schon 2008/2009 brauchen die Banker jetzt dringend Geld, da die Spekulationen auf Kredit geplatzt sind. Dabei fliegt alles auf den Markt, was nicht niet- und nagelfest ist, sogar die Krisenmetalle Gold und Silber, obwohl Lage aufgrund der französischen und italienischen Pleitebanken jetzt sehr angespannt ist und genau in diesen Situationen Edelmetalle die letzte Sicherheit bieten. Edelmetallhändler werden in den nächsten Tagen vermutlich "auf dem trockenen sitzen", d.h. es wird wie beim großen Absturz 2008/2009 zu den niedrigen Preisen kaum Münzen zu kaufen geben, da zum einen viele Insider die günstige Gelegenheit ausnutzen und zuschlagen, zum anderen manche Händler ihre Lagerware nicht unter Einkauf hergeben wollen. Daher ist der eine oder andere Onlineshop sogar geschlossen worden. Bei professionellen Anbietern bekommt man auch jetzt noch Münzen und Barren, weil sie genügend Kapital haben, um zu den niedrigen Kursen beim Lieferanten einzukaufen. Leider sind auch deren Lagerbestände irgendwann erschöpft, es könnte also sein, dass man zwar zu einem niedrigen Preis einkaufen kann, dann aber wochenlang auf Lieferung warten muss. Eine genaue Preisprognose für die nächsten Wochen möchte ich nicht abgeben. Einen plausiblen Preisverlauf gab es im Juli im Gelben Forum von "ELLI", dementsprechend kam der Kurssturz nicht einmal unerwartet :

Es könnte sogar sein, dass es bald keinen Euro mehr gibt, wie wir ihn kennen, wenn die bisherigen Retter, die selbst schon kaum Geld mehr haben, jetzt nicht mehr in der Lage sind, einzugreifen.

Die Karten werden neu gemischt, die mit dem As im Ärmel werden gewinnen.

Sonntag, 18. September 2011

Dirk Müller über selbstgenutzte Immobilien

Dirk Müller und Peter Zwegat (die beide auf Miete wohnen) sagen den Hausbesitzern, was Sache ist:

Kurze Zusammenfassung der Kernaussagen:
  • Eigengenutzte Immobilien sind ein Luxus, den sich nur der leisten soll, der es sich leisten kann. Vor allem Kreditzinsen machen ein Objekt letztlich fast doppelt so teuer.
  • Einmal kaufen und immer mietfrei wohnen ist eine Illusion, denn Folgekosten und Wertverluste durch Alterung sind immens
  • Mieter müssen sich um Instandhaltung und Reparaturen nicht weiter kümmern
  • Unvorhergesehene Ereignisse wie Scheidung können Häuslebauern einen riesigen Schuldenberg hinterlassen. Mieter sind flexibler. Das Haus ist zudem nicht nicht teilbar, wenn man mal eine kleinere Geldsumme benötigt. 
  • Mieter können leichter zu Vermögen kommen. Echte Unternehmer haben zwar Häuser als Geldanlage, leben aber selbst in Miete