Montag, 23. Mai 2011

Gefälschte Krügerrands im Test

Ein "Krugerrand" aus billigem Blech
Nachdem ich bereits "Barren" unter die Lupe genommen habe, folgt nun der Teil 2: Krügerrands vom gleichen australischen Lieferanten für rund 7€ pro Stück inkl. Versand. Die Lieferung hat etwa 5 Wochen gedauert und ging problemlos durch den Zoll. Geliefert wird mit Kapsel im dünnen Luftpolsterumschlag. Mir als Münzkenner fällt beim Auspacken als erstes auf, dass die Farbe viel goldgelber ist als beim Original-Krügerrand. Das kommt vermutlich von einer Vergoldung oder einem Messingüberzug. Eigentlich müsste die Münze eher rötlich aussehen, weil es sich beim offiziellen Variante nicht um reines Gold handelt. Auf der Fälschung spiegelt man sich leicht, was eher untypisch ist, allerdings gibt es durchaus Krügerrands, die vom Hersteller als Spiegelglanzvariante herausgegeben werden. Dass es sich um eine Fälschung handelt, sollte spätestens beim Sehen der Einprägung "copy" offensichtlich werden, doch auch andere Feinheiten unterscheiden sich vom Original: die Münze ist sehr viel dicker, das Gewicht weit unter 33,9 Gramm. Der Durchmesser stimmt allerdings mit dem Original überein. Beim genauen Hinsehen merkt man, dass die Prägung ein kompletter Eigenentwurf ist und mit dem Original nur grob übereinstimmt.
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ETFs: Der unsichtbare Betrug

Mit Metall hinterlegte Fonds erfreuen sich bester Beliebtheit und gelten heute nach nur wenigen  Jahren als einer der größten Abnehmer im Goldmarkt, indem sie für ihre Kunden Edelmetall im großen Stil günstig einkaufen und einlagern. Die Anteilsscheine lassen sich in der Regel zur herkömmlichen Handelszeit über die normalen Börsen bequem handeln. Auch kleinere Mengen kosten dadurch wenig Aufschlag und dieser geht beim Verkauf auch nicht verloren. Einzige Voraussetzung ist ein Wertpapierdepot. Damit hat der Investor ein gutes Instrument, um flexibel zu reagieren, denn man kommt schnell an sein Geld und kann jederzeit neu investieren. Allerdings ist diese Anlageform nur in Zeiten der Finanzmarktstabilität empfehlenswert, denn  „im Fall der Fälle“ können Fonds auch vorübergehend geschlossen werden, Inhalte beschlagnahmt werden oder der Betreiber pleite gehen. Problematisch ist auch die schwammige Verteilung des Goldes. Solange die Seriennummer eines Barrens nicht eindeutig einer Person zugeordnet ist (und selbst dann), kann jede Menge Schindluder mit dem Investorengeld getrieben werden. Immerhin arbeitet die Firma ja nicht umsonst. Manche Bank hat ihren Kunden sogar jahrelang Lagergebühren berechnet, ohne die Ware zu besitzen. Es ist zumindest Fakt, dass nie zum vollen Wert Gold für alle Kunden eingelagert ist. Für mittelfristige Spekulationen (Haltedauer bis zu 1 Jahr) können ETFs dennoch interessant sein. 

Als Beispiel habe ich mal den bekannten ETF „SLV“ (offizieller Name "iShares Silver Trust") bezüglich der Auslieferung der Anteile untersucht. In dessen Geschäftsbedingungen sind einige Fallen versteckt:
  • Die Anteile können prinzipiell gegen physisches Silber eingelöst werden. Ein „Korb“ entspricht 50000 Anteilen. Das wäre ein Gegenwert von heute etwa 1,75 Mio Dollar. Doch die Auslieferung kann jederzeit eingestellt werden, falls der Handel an der Börse eingeschränkt oder eingestellt ist, also z.B. Währungsschwierigkeiten oder eine Hyperinflation. Genau die Situationen, in denen man eigentlich darauf bestehen möchte. Auch in "Notfällen", wo eine Kursfindung nicht möglich wäre, kann die Auslieferung eingestellt werden. Das ist natürlich Definitionssache und unterliegt der Willkür.
  • Jemand, der 75% des Fonds besitzt, kann über seinen Verbleib entscheiden.
  • Der Fonds kann von der amerikanischen CTFC-Behörde eingestellt werden.
  • Die Besteuerung findet auf die höheren Kurse statt, falls Silber steigt. Bei Physischem bezahlt man Steuer nur auf den Einkaufswert.
  • Wenn man eine Auslieferung möchte, müssen zuerst die Steuern bezahlt werden, dann gibt’s das Silber. Die Regierung könnte die Steuern massiv erhöhen und man steht dumm da.
  • Der Verwalter (JP Morgan) muss keine Reinheitsprüfungen vornehmen. Alle ziehen sich aus der Verantwortung.
Exchange Traded Funds glänzen also nicht gerade durch Transparenz. Dennoch haben sie eine Daseinsberechtigung, denn wer aus bürokratischen Gründen keine Metalle halten darf, kann dies über den Umweg der ETFs tun. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen will, muss sich letztlich selbst um sein Metall kümmern.

    Freitag, 13. Mai 2011

    Infografik: Bewertung von Goldproduzenten

    Auf dieser Grafik kann man leicht vergleichen, wie wirtschaftlich ein Unternehmen arbeitet (x-Achse - kleiner ist besser), wie günstig es an der Börse bewertet wird (y-Achse - größer ist besser) und wie viel Metall noch in der Erde liegt (Kreisgröße - größer ist besser). Offensichtlich gibt es unter diesen 6 Unternehmen keines, das alle 3 Faktoren gut erfüllt.  Hinweis: Im Gegensatz zu der Grafik mit den Silberproduzenten verwende ich hier andere Werte für die Achsen. 

    Goldminen im Vergleich
    Ich entwickle derzeit ein Online-Tool, um genau solche Vergleiche nach eigenen Kriterien übersichlich darzustellen. Z.B. Sortierung nach Explorer/Developer/Producer, Metalle, politische Gebiete und so weiter. Die erste Betaversion könnte schon diesen Sommer online sein. Clevere Leute, die fachlich oder finanziell mitwirken wollen, können sich auch gerne bei mir melden.

    Aktuelles Sonderangebot auf Anlagegold24

    Mit Investment-Trends ist heute wieder sparen angesagt: Nur über diesen Link gibt's Rabatt auf die Wiener Philharmoniker aus Silber. Sollte der erste Link schon deaktiviert sein, einfach mal den hier ausprobieren

    PS: Laut dem bekannten Fernsehmoderator Max Keiser findet gerade im Hintergrund ein regelrechter Krieg um die Metallbörse statt, wonach insbesondere einige Reiche das ganze Silber der Welt aufkaufen wollen, um die Betrügerbanken, die Jahrzehnte Kunden und Steuerzahler abgezockt haben, endlich in den Bankrott zu treiben.

    Dienstag, 10. Mai 2011

    Vorteile und Nachteile von Gold und Silber

    Leseprobe aus dem noch unveröffentlichten Buch "Die Finanzkrise kann mich mal! - Wie Sie den Geldcrash als größte Chance unserer Zeit nutzen." Der praktische Ratgeber zur Vermögensrettung mit Edelmetallen.

    Kapitel 2 - Vor- und Nachteile von Silber

    Was spricht für Edelmetall generell:
    • Abgeltungssteuerfrei: Physische Edelmetalle sind eine der wenigen übrigen Möglichkeiten in Deutschland, die Abgeltungssteuer zu umgehen - sofern die Haltedauer mehr als 1 Jahr beträgt. Sollten Sie schon vorher verkaufen, müssen Sie die Erträge in Ihrer Einkommenssteuererklärung angeben. Nachprüfen kann das allerdings keiner, wenn Sie anonym gekauft haben.
    • Seit Jahrtausenden immer wertvoll: Alle Papiergeldwährungen sind vergänglich. Für Metall bekommen Sie zu jeder Zeit einen angemessenen Gegenwert.
    • Krisenfestigkeit: Je mehr die weltweiten Staats- und Firmen-Schuldenberge ansteigen, umso mehr wächst die Angst vor einem Crash. Mit Edelmetallen sind Sie nicht auf die Zahlungsfähigkeit von jemand anders angewiesen, denn es gibt keine Gegenpartei, die ausfallen könnte und Metall kann nicht pleite gehen. 
    • Preissteigerungen durch hohe Nachfrage: Traditionell befinden sich starke Käufer in fernöstlichen Ländern wie Indien oder China, wo die Bevölkerung  sogar von der Regierung zum Metallkauf ermutigt wird.  Dadurch steigt der Preis des Metalls immer mehr an. Gerade aber auch clevere Investoren  aus Industrieländern versuchen dem Kollaps ein Schnippchen zu schlagen und kaufen zeitweise alles leer, was den Preis an manchen Tagen um mehrere Prozent nach oben getrieben hat
    •  Flexibilität: versuchen Sie mal, ihre Betriebsrente auszulösen und in etwas anderes umzuschichten. Anlagezeiten von mehr als 20 Jahren in der gleichen Anlageklasse und ohne Ausstiegsmöglichkeit sind unverantwortlich, da sich mit der Zeit sehr viel ändern kann. Sowohl bei den eigenen finanziellen Verhältnissen, beim Lebensbedarf wie auch in der Finanzwelt. Dazu gehören sämtliche Lebensversicherungen, Bausparverträge und Renten ohne Dachfonds.
    •  Unabhängigkeit: Wenn wir aufhören, uns das Geldgeschehen von oben diktieren zu lassen, entziehen wir unseren Ausbeutern das Blut aus den Adern. Denn alles, was die Eliten tun, geschieht nicht FÜR Geld, sondern MIT Geld (vergleiche: Trickfilm "10 Punkte Plan zur Ausbeutung eines Planeten") 
    • Vielseitigkeit: Für große und kleine Vermögen gibt es die passenden Produkte 
    •  Teilbarkeit: ein Haus verkauft sich nur als Wohnungen oder als Ganzes. Ein Schatz voller Münzen lässt sich leichter aufteilen
    • Vererbbarkeit: Unauffällig, gerecht und steuergünstig
    • Gegen Schmarotzer: Eingezahlte Beträge kommen Ihnen persönlich zugute und nicht wie sonst nur allen anderen.
    Was spricht gegen Edelmetall
    • Lagerproblem: Wenn Sie physische Ware kaufen wollen, brauchen Sie einen geeigneten Platz zum Lagern. Hierbei entsteht zudem immer ein Risiko des Diebstahls oder anderer Fremdeinflüsse wie Beschlagnahmung
    • Preisschwankungen: Das ständige Auf und Ab („Volatilität“) ist nicht jedermanns Sache. Hier gilt es, ruhige Nerven zu bewahren, wenn es an den Metallbörsen wieder heiß her geht. Fallende Preise sind eher als ein Geschenk Gottes anzusehen, um weiteres Geld günstig in Sicherheit zu bringen.
    • Metall bringt keine Zinsen: Durch das Lagern allein entsteht kein Einkommen. Gewinn wird erst beim Verkauf erzielt.  Es sei denn Sie verleihen es. Das klingt komisch, wird aber insbesondere von Zentralbanken gerne gemacht. Sonst würde der Plunder in den großen Tresoren der Welt über Jahrzehnte nutzlos herumliegen. Da Zentralbanken aber in der Regel private Firmen sind, schöpfen diese Gewinn aus dem, was sie zur Verfügung haben.
    • Westlichen Regierungen ein Dorn im Auge: Edelmetallkäufer werden in Zukunft genauso wie Bargeldbesitzer als Staatsfeind Nr.1 bzw.  Gegner des Finanzamts dargestellt. Pläne für höhere Besteuerung liegen schon in der Schublade.
    • Registrierungspflicht für Käufe über 15000€, um Terrorfinanzierung und Geldwäsche einzudämmen.
    • Akzeptanz: Man kann derzeit fast nirgends mit Edelmetall bezahlen. Wenige wissen über den echten Wert Bescheid. Daher ist das Metall vor einer Anschaffung in der Regel in Papiergeld umzutauschen, wodurch man wieder im Währungsrisiko landet. Das kann sich in Zukunft aber noch ändern. 
    • Preisfindung: Der Metallkurs entsteht an großen Warenterminbörsen in New York und London. Diese beziehen sich auch immer nur auf riesige Barren, teilweise im Wert von 500000€ pro Stück. Ähnlich wie Öl wird der Preis allerdings immer zuerst in Dollar festgesetzt.  In Zeiten von Chaos und öffentlicher/privater Gewalt ist Edelmetall möglicherweise nur auf dem Schwarzmarkt handelbar. In dem Fall gäbe es keinen offiziellen Preis mehr. An- &Verkauf könnte dann besonders gut oder schlecht ausfallen. 
    •  Dubiose Händler: Mal ist das Geld weg, mal gibt’s zu wenig Ware für’s Geld, mal Gibt’s zu wenig Geld beim Verkauf. Das lässt sich aber recht gut vermeiden. 
    • Fälschungen: Es gibt nicht nur Barren im Gold-Look mit unedler Füllung; auch Sammlermünzen werden nicht selten gefälscht. 
    • Ausbeutung: Afrikanische Goldminen sind nicht für besonders gute Arbeitsbedingungen und Umweltfreundlichkeit bekannt. 
    Vorteile von Gold
    • Hohe Wertdichte: In einem Schuhkarton können Sie Über 2 Millionen Euro in Form von Gold unterbringen.
    • Keine Mehrwertsteuer: In ganz Europa fällt keine Mehrwertsteuer auf den Goldkauf an, denn es wird wie eine Währung behandelt
    • Geringe An-Verkaufsspanne: Im Gegensatz zu einer Lebensversicherung können Sie Edelmetall in kürzester Zeit ohne Große Verluste handeln
    • Faszination: „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“ wusste schon Goethe. Das gelbe Metall hat unserem Sprachschatz geprägt und gerät auch in Zeiten moderner Zahlungsmittel ist nicht in Vergessenheit. Allein die Vorstellung von Goldschätzen zaubert noch immer ein Leuchten in die meisten Augen. Münzen und Barren sind einfach schön anzusehen.
    • Nutzlosigkeit: Es gibt nur wenige industrielle Anwendungen von Gold; damit ist es weniger abhängig von Konjunkturschwankungen
    • Behält seinen Glanz über Jahrhunderte

    Vorteile von Silber
    •  „Das Gold des kleinen Mannes“ ist für fast jeden erschwinglich - noch. Vielleicht eine einmalige und größte Chance unseres Lebens?
    • Viel Metall für wenig Geld: Für 3000€ bekommen Sie derzeit rund 5 Kilogramm Silber, also 55 mal mehr Gewicht als Gold (90 Gramm für 3000€). Das macht es irgendwann auch für Diebe unattraktiv.
    • Höheres Wertsteigerungspotenzial: Wenn Gold unerschwinglich wird, stürmt sich das Volk aufs Silber. Davon gibt es aber nicht sehr viel größere Bestände als vom Gold. Silber ist auch ein gefragter Industrierohstoff mit tausenden Anwendungsbereichen. 
    Nachteile von Silber
    • Mehrwertsteuer: Nur Unternehmen können Silber steuerfrei ins Vermögen nehmen. Bei Entnahme wird aber auch dort Steuer fällig.
    • Hohe An- & Verkaufsspanne („Spread“) bei Händlern:  Würden Sie am Kauftag bei einem Händler verkaufen, würden Sie unter Umständen eine zweistellige Prozentzahl Verlust machen, da die Gebühren anteilig höher ausfallen
    • Läuft mit der Zeit an. Ob das wirklich ein Problem ist, liegt eher im Auge des Betrachters. Wertverlust entsteht quasi nicht.
    • Gewicht: Möchte man größere Vermögen unterbringen, sollte man ein KFZ mit hoher zulässiger Zuladung bereithalten
    • Preisschwankungen oft stärker als bei Gold. Nichts für schwache Nerven.