Montag, 25. April 2011

Sind verkratzte und angelaufene Münzen weniger wert?

Hier muss man unterscheiden zwischen Bullion-Münzen, Kurantmünzen und Sammlermünzen.

Zu den Bullion-Münzen gehören z.B.
  • Krügerrand
  • American Eagle
  • Maple-Leaf
  • Philharmoniker

Diese sind speziell für Edelmetall-Geldanleger gemacht. Dort geht es in der Regel nicht ums Aussehen, sondern um den Metallehalt. Außerdem werden größere Mengen dieser Münzen in stabiler und luftdichter Verpackung geliefert, sodass nichts passieren kann. Übrigens: Je reiner das Edelmetall, umso leichter zerkratzen die Münzen. Daher enthalten Krügerrand und Gold-Eagle noch etwas Kupferzusatz, der ihn widerstandsfähiger macht. Dennoch können hier bei älteren Münzen Kratzer auftreten, was in der Regel völlig normal ist. Händler wie Anlagegold24 verkaufen fast nur neue, prägefrische Münzen. Aber auch die anderen Bullionmünzen werden meist zum gleichen Preis gehandelt, egal ob mit kleinen Makeln oder nicht. Schlimmstenfalls ist mit wenigen Cent Abschlag zu rechnen (z.B. 5€ pro Unze Gold und 30 Cent pro Unze Silber). Hier lohnt sich ein Preisvergleich, falls man seine Münzen verkaufen möchte. Käufer sollten allerdings auf starke Beschädigungen achten! Diese können ein Hinweis auf Abschabung kleiner Metallmengen oder Manipulation des Kerns sein. Sie sind dann möglicherweise nicht mehr so viel Wert. Eine Fein-Waage kann hier Abhilfe schaffen, ist aber nicht ganz sicher. Am besten solche Münzen gar nicht erst kaufen.

Kurantmünzen sind Münzen, deren Materialwert höher als das ist, was drauf steht. Also in der Regel ehemalige Zahlungsmittel aus vergangenen Zeiten. Das wären dann:
  • Dukaten
  • Reichsmark
  • Kaiserreich-Mark 
  • Schweizer Franken "Vreneli"

Diese sind so gut wie immer zerkratzt, weil sie Jahrzehnte in Benutzung waren. Gold behält seine Farbe über Jahrhunderte, doch Silber kann über die Zeit auch anlaufen, das ist allerdings ein Zeichen für die Echtheit! Silber läuft je nach Lagerung mit der Zeit schwarz an, bei Lagerung in minderwertigen Kunststofftaschen (mit weichmachern) klebrig-grün, im alten Holzschrank sogar wunderschön blau-violett schimmernd. Bis auf die grünen sollte das alles kein Problem darstellen. Blitzblank polierte historische Münzen sind schon fast unnatürlich, doch Aussehen ist Geschmackssache. Sollten die blanken Münzen echt sein, besteht auch hier kein Grund zur Sorge. Dubiose Händler finden sich aber immer wieder. Meist sind die Fälschungen von Silbermünzen kleiner oder dicker als das Original. Manche historischen Münzen wie Dukaten oder Florin werden sogar heute immernoch mit dem Datum von damals geprägt - glänzende Exemplare sind also keine Seltenheit. Ganz selten tritt auf Gold eine Art Flugrost auf. Das ist kein Grund zur ernsten Sorge, doch der Rost kann den Wert beeinträchtigen.

Sammlermünzen aus Australien wie
  • Kookaburra
  • Lunar-Serie
werden teilweise sogar vor Korrosion geschützt, indem sie bei der Herstellung mit einem Kunststofflack versiegelt wurden. Eine Luftdichte Kapsel soll diese zusätzliche Schützen. Die Kapseln sind nicht immer sehr hochwertig, dementsprechend können schon werksseitig kleinere Makel auf dem Plastik vorhanden sein - die sind unbedenklich, denn die Münze ist dann trotzdem noch gut erhalten. Seit einigen jahren passen die Münzen auch nicht mehr 100% genau in die Kapsel und klappern beim Schütteln ein wenig. Nur fehlende Originalkapseln sind fragwürdig und können Sammler stören. Ebenso sollte man diese Münzen nie aus der Verkapselung herausnehmen. Besonders übel genommen werden bei Sammlermünzen Beschädigungen und angelaufene Oberflächen und führen zu starkem Wertverlust. Größere, schwerere Münzen aus der australischen Kookaburra- und Lunarserie (10 Unzen & Kilogramm) sind übrigens in einem anderen Verfahren hergestellt als die kleinen, wodurch manchmal unschöne Ränder-Riffelungen entstehen können. Diese sind auch nicht gerne gesehen und möglicherweise ein paar Euro Abschlag bringen. Zum Metallwert wird man die Ware aber immer los, wenn man die Münzen nicht gerade einem Goldankäufer um die Ecke verkauft, der einen über den Tisch zieht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen